Am vergangenen Sonntag feierte die FDP Remseck ihr 50jähriges Jubiläum in der voll besetzten Alten Gemeindehalle in Hochberg. Der Ortsverband wurde im Mai 1975 gegründet. In einem Theaterstück „Zeitreisezug“ blickten Erika Schellmann, Marianne Günther und Andrea Kövilein auf die fünf Jahrzehnte mit allerhand Paukenschlägen zurück: Schon das Gründungsjahr 1975 war spektakulär. Die Gemeinderatswahl vom April wurde annulliert und im Oktober wiederholt.
Fotos (@Moritz Kraft) und Kai Buschmann
v.l.Marianne Günther, Kai Buschmann, Hans-Ulrich Rülke, Erika Schellmann, FDP-Landtagskandidat Wolfgang Vogt, Oberbürgermeister Dirk Schönberger
Innerhalb von sechs Monaten steigerte die FDP ihr Wahlergebnis von 6,1 auf 16,3 %. In 12 Gemeinderatswahlen seit 1975 hat die FDP zehnmal zweistellig abgeschlossen (2009 Bestwert 18,7 %, zurzeit 14,4 %). Damit ist die FDP Remseck der erfolgreichste Ortsverband aller Großen Kreisstädte im Land. Kai Buschmann berichtete von weiteren „Paukenschlägen“ der letzten 50 Jahre: Der Aufstieg in den 90er Jahren mit der Bürgermeisterkandidatur von Gustav Bohnert 1991. Das Veto des Landratsamtes 1997 gegen den Rathausneubau und damit der offizielle Segen für die Kritik der FDP an der kommunalen Haushaltspolitik. Der Landtagswahlkampf 2001 in Remseck, der Wellen bis in den SPIEGEL schlug. Das Drama um die Gemeinderatsklausur zur Großen Kreisstadt im September 2001. Der regelmäßige Schlagabtausch der FDP mit OB Schlumberger in den Nuller-Jahren in Rat und Presse. Die OB-Wahl 2006 mit einer Gegenkandidatin zum Amtsinhaber. Die Email-Affäre im Remsecker Rathaus 2009. Das Ringen um die Remsecker Neckarbrücken in den Zehner-Jahren. Der Bürgerentscheid zur Westrandbrücke im November 2020, für den die FDP seit 2014 gekämpft hatte.
Oberbürgermeister Dirk Schönberger attestierte daher der FDP Remseck bei seinem Grußwort, dass die Liberalen vor Ort „streitbar“ seien, was wir gerne als Lob aus seinem Munde verstanden haben. Gastredner Hans-Ulrich Rülke, FDP-Spitzenkandidat zur Landtagswahl, stellte in seiner Rede eine für Remseck wichtige Perspektive heraus: In ihrem Landtagswahlprogramm fordert die FDP die Zusammenführung des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums zu einem Infrastrukturministerium, da die Schwächen der Infrastruktur bei uns zu Schwächen der Wirtschaft insbesondere in der industriell geprägten Region Stuttgart führen. Kai Buschmann erinnerte Rülke daran, dass er als Geschenk beim letzten Besuch in Remseck die Maffay-CD „Über sieben Brücken musst du gehn“ erhalten habe. Remseck habe mit allen Rohrbrücken sechs Neckarbrücken, benötige aber eine weitere „siebte Brücke“ zwischen Aldingen und Mühlhausen, um den Durchgangsverkehr aus der Stadtmitte zu bekommen. Rülke bekannte sich zum Projekt „Grüner Tunnel“ von Dr. Rüdiger Stihl mit einer „siebten Brücke“ oder einen Neckartunnel. Insofern hat die Landtagswahl 2026 hohe kommunale Bedeutung für Remseck, denn durch den Wahlsieg der Grünen bei der Wahl 2011 wurde das Projekt einer stadtmittefernen Umfahrung gestoppt und Remseck droht seitdem dauerhaft durch den Durchgangsverkehr blockiert zu werden. Sehr schön war, dass am Abend sehr viele Weggefährten aus fünf Jahrzehnten anwesend waren. So konnte Werner Kuhn als letztes Gemeindeoberhaupt des selbständigen Hochberg 1973/74 und späterer FDP-Kreisrat direkt von der schwierigen Gründungsphase Remsecks berichten. Sehr erfreulich war auch, dass alle Parteien im Gemeinderat und die Freien Wähler durch Vertreter beim Festakt präsent waren. Ein Zeichen für eine „streitbare“ aber respektvolle politische Kultur.
Mit freidemokratischen Grüßen
Kai Buschmann
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