Wer pflegt künftig?

Infostand „Nicht nur vor der Wahl“ in Hochberg
Jetzt am Samstag, 10.11.2012, steht die FDP ab 8 Uhr in Hochberg vor der Bäckerei Lutz am Alexandrinenplatz Rede und Antwort. Herzliche Einladung.

Sozialministerin Altpeter beim Kleeblatt-Pflegeheim Pattonville
Ende August machte Sozialministerin Katrin Altpeter einen Kurzbesuch im Kleeblatt Pflegeheim Pattonville. Um mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen nahm sie sich kaum Zeit. Sie hielt ein Plädoyer für den Beruf der Altenpfleger/Innen. Bedingt durch den demografischen Wandel ist leicht vorauszusehen, dass der Beruf Altenpfleger/In in naher Zukunft noch mehr nachgefragt ist. Doch wo bleiben die Menschen, die diesen Beruf ausüben wollen? Ministerin Altpeter stellte fest, dass auch die Heime eine ausreichende Zahl an Ausbildungsplätzen zur Verfügung stellen müssten und auch die Möglichkeit, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren, geschaffen werden, müsste.

Zudem müsse der Einstieg in den Beruf durchlässiger werden. Warum, fragte Altpeter weiter, sollte es nicht möglich sein, dass eine Servicekraft eine Helferausbildung startet? Das erinnert an Parallelen beim akuten Fachkräftemangel der Erzieher/Innen, an den politisch motivierten Versuch, aus so genannten „Schleckerfrauen“ Pflegekräfte oder Erzieherinnen zu machen. Doch außer Ideen und Lippenbekenntnissen ist in diesem Bereich nicht viel passiert. Um einen Beruf – gerade im Bereich Pflege oder Erziehung auszuüben, bedarf es Empathie bei den Betroffenen, nicht politische Absichtserklärungen. Die aktuelle Situation verheißt nichts Gutes. Dem absehbaren Mangel an Pflege-Fachkräften möchte die Ministerin unterschiedliche Maßnahmen entgegen setzen. Ihr politisches Anliegen ist es, die ambulanten Hilfsmöglichkeiten so weit auszubauen, dass die Menschen möglichst lange im eigenen Umfeld bleiben könnten. Hier stellt sich mir die Frage: Wird denn das Problem dadurch nicht nur verlagert und ändert nichts an der eigentlichen Situation des Pflegekräftemangels bzw. der dazu ausgebildeten Personen?
Weiterhin wirbt sie für die Aufwertung des Berufes, die Wichtigkeit der gesellschaftlichen Anerkennung. Doch dies reicht nicht, denn die Menschen, in der Mehrheit Frauen, können von der gesellschaftlichen Anerkennung alleine nicht leben. Deshalb plädierte ich im Kreistag, die finanzielle Seite nicht zu vergessen. Altersarmut, hauptsächlich von Frauen, ist in den Fokus geraten, da sind die aktuellen und zukünftigen Altenpfleger/Innen schon jetzt dafür prädestiniert, denn das durchschnittlichen Bruttoeinstiegsgehalt von Frauen liegt bei 1.546 € und bei Männern bei 1.757 €. Altersarmut lässt grüßen.

Mein Fazit: es geht nicht nur um die gesellschaftliche Anerkennung, die ohne Frage sehr wichtig ist. Positive Fakten müssen geschaffen werden und da führt kein Weg an einer deutlichen finanziellen Aufwertung vorbei. Dafür sollte sich Sozialministerin Altpeter einsetzen.

Ihre / www.fdp-remseck.de
Mit liberalen Grüßen – Erika Schellmann – FDP Kreisrätin