Im 2005 beschlossenen Remsecker „Flächennutzungsplan 2015“ sind im Ortsteil Hochdorf Wohnbauflächen „W3.1“ – ‚Greutlesäcker’ als Ausweisungsvorschlag mit 1,7ha vorgesehen. In der Diskussion um den Ausbau bzw. die Renovierung der K 1669 wollte der damalige Baubürgermeister Melchior dieses im FNP vorgesehene künftige reine Wohnbaugebiet gleich von Affalterbach kommend mit einem Kreisel an die K 1669 anschließen, in der Absicht, durch diesen Kreisel gleichzeitig das Einfahrtempo nach Hochdorf zu drosseln.
Da inzwischen die Neue Mitte vorangetrieben wird, werden potentielle Baugebiete (bis Bauabschnitt VII Pattonville) etwas zurückhaltend von Seiten der Verwaltung behandelt. Hochdorf liegt weit von der neuen Mitte entfernt und hat in den letzten Jahren plus/minus 100 Einwohner verloren. Weitere, dem dörflichen Charakter zugeordnete Parameter kommen parallel dazu oder gehen einher: Feuerwehr – nun Bestandteil der Abt.I, SGV Hochdorf – seit Hallenbau ohne öffentliche Gaststätte Kommunikationsstruktur der Mitglieder und damit ein wichtiger Bestandteil der Ortskommunikation zerstört oder zumindest stark eingeschränkt, evang. Kirche Pfarrstelle 50%, Lebensmittelladen geschlossen. Damit werden mehrere Grundlagen der Daseinsvorsorge berührt. Es geht in Hochdorf auf Grund der Entfernung zur Neuen Mitte nicht um Konkurrenz, sondern um die Aufrechterhaltung einer intakten Dorfgemeinschaft. Junge Familien mit Hochdorfer Bindung müssen sich auswärts Bauplätze suchen. Welchen Stellenwert misst die Verwaltung dem Ortsteil Hochdorf unter gesamtstädtischen Gesichtspunkten zu?
Eine FDP Anfrage im VA vom 18.04.2013 zum Thema „prognostizierte Schülerzahl der Grundschule Hochdorf“ in den nächsten Jahren beantwortete Frau Arndt, dass es Ziel der Verwaltung und des Schulamtes sei, in Hochdorf die schulische Grundversorgung zu erhalten. Herr Erster Bürgermeister Balzer ergänzte daran in einer Wortmeldung auf die Frage der FDP Fraktion, ob die Antwort von Frau Arndt eine Bestandsgarantie der Grundschule bedeutete: „Ja, auf Grund der Zahlen für die nächsten 4 Jahre.“ Dies hat zu Verunsicherung in Hochdorf geführt. Und in der Folge wird der Trend im Abwägungsprozess bei Interessenten verstärkt, ob sie nach Hochdorf ziehen oder nicht.
Um den Standort der Grundschule Hochdorf zu sichern, benötigt er neben Schülern (z.B. durch die Ausweisung eines Baugebietes und damit Familienzuzug) auch schulstandortstrategische Entscheidungen.
Die FDP Gemeinderatsfraktion bittet um Beantwortung folgender Fragen:
- Gibt es bereits konkrete Überlegung zum Standort einer oder mehrerer Ganztagesgrundschulen in Remseck?
- Wenn ja, wie sehen diese aus?
Ortsteil Hochdorf:
- Wie beurteilt die Verwaltung die Chance, in Hochdorf ein kleines, im FNP 2015 vorgesehenes, Baugebiet auszuweisen?
- Gründe, die gegen eine Ganztagesgrundschule Hochdorf sprechen?
- Gründe, die für eine Ganztagesgrundschule in Hochdorf sprechen?
- Wie werden die Rahmenbedingungen räumlich/lagetechnisch gesehen?
- Wie steht die Schulleitung samt Lehrkörper einer solchen Idee gegenüber?
- Wie stehen die Eltern einer solchen Idee gegenüber?
- Wie steht das Schulamt einer solchen Überlegung gegenüber?
- Wie würde sich in Hochdorf ein Hort an der Schule auswirken auf die Attraktivität der Grundschule im Gegensatz zu einer Ganztagesgrundschule?
- Wie wird die Vernetzung zu örtlichen Vereinen/Anbietern (SGV Hochdorf / Hobbybude/ Feuerwehr/ Landfrauen / Hundeverein, Kirche, Jugendhilfe etc.) gesehen und bewertet?
- Wie beurteilt die Verwaltung ein Ganztagesbetreuungsangebot im Kinderhaus Hochdorf bis 17.00 Uhr – um damit eine Kompatibilität zu Ganztagesgrundschule/Hort an der Schule (auch bis 17.00 Uhr) herzustellen als Attraktivitätsvorteil des Standortes der Grundschule Hochdorf?
- Wird der Stadtbus Remseck als geeignetes Mittel gesehen, Schüler und Schülerinnen von anderen Remsecker Ortsteilen auch nach Hochdorf zu bringen?
- Hat die Verwaltung zum möglichen Thema ‚Schülertransport’ noch andere Überlegungen?
Danke für die Beantwortung der Fragen.
Die Originalversion des Antrages finden Sie hier