In der Presse waren jetzt anlässlich der Aufnahme der Neuen Mitte ins Landessanierungsprogramm des Landes (2 Mio. € Förderung) Berichte über die geplante „Westrandstraße“ mit neuer Neckarbrücke zu lesen. Nachdem die Landesregierung die für Remseck sinnvollste Verkehrsmaßnahme, die so genannte Andriofbrücke mit Nordostumfahrung Stuttgarts, die den Durchgangsverkehr großräumig aus Remsecks Mitte entfernt hätte, ablehnt, versuchen uns nun die grün-roten Politikvertreter die Westrandstraße als geeigneten Ersatz zu verkaufen. Claus Schmiedel (SPD) wird in der StZ vom 28.5. richtig zitiert, dass Remseck zwei Brücken brauche: Eine für die Verkehrsleitung im Ort, eine für den Durchgangsverkehr. Doch seine Vorstellung, dass die bestehende Neckarbrücke in Neckarrems die erste Funktion und die neue Westrandstraßenbrücke die zweite übernehmen könne, ist abwegig.
In der Auslobung des städtebaulichen Ideenwettbewerbs „Neue Stadtmitte“ vom Mai 2011, die vom Gemeinderat verabschiedet wurde, ist auf S.33f. alles Nötige nachzulesen:
- Überörtliche Straßenverkehrsprobleme können nicht im Bereich der künftigen neuen Stadtmitte, sondern nur mit einer Neckarquerung flussaufwärts zwischen Mühlhausen und Aldingen gelöst werden.
- Unabhängig hiervon ist eine weitere Flussquerung westlich der bestehenden Neckarbrücke vorzusehen, die den verbleibenden Verkehr vom Bereich der Neuen Mitte fernhält (jetzt Westrandstraße genannt).
- Die bestehende Neckarbrücke wird verkehrsberuhigt (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzung …)
Wer uns die Westrandbrücke als Lösung der Remsecker Verkehrsprobleme und Ersatz für die Andriof-Brücke verkaufen will, irrt vollkommen. Diese Brücke als alleiniges Bauwerk würde den Stau für immer in Remseck zementieren. Die Remstalstr. und die Fellbacher Str. bleiben mindestens genauso belastet wie bisher. Die Westrandstraße ist letztlich eine Ersatz und eine Verschiebung der bestehenden Brücke und damit eine neue erste, aber keine zweite Neckarquerung für Remseck.
Die Westrandstraße ist ein sinnvoller erster Schritt für Verkehrsneuregelungen in Remseck, um die Neue Mitte möglich zu machen und Neckargröningen vom Verkehr zu entlasten – mehr nicht. Außerdem ist durch sie die so genannte Billinger-Brücke für immer begraben. Diese von den Grünen favorisierte Verkehrslösung westlich der Westrandbrücke hätte das Neckargröninger Feld (Gerstenäcker, Westheimer Weg, Neun Morgen) mit großen Straßenbauwerken durchschnitten und sollte auch den überregionalen Verkehr aufnehmen.
Zur Lösung der Remsecker Verkehrsprobleme müssen wir bis zum Ziel in Etappen denken. Die Westrandbrücke ist eine Etappe und nicht das Ziel. Daher hat die Regionalversammlung in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses durch Mehrheitsbeschluss von CDU/FDP/FW gegen SPD und Grüne auch an der Andriof-Brücke festgehalten.
Mit liberalen Grüßen – Kai Buschmann – FDP Stadtverbandsvorsitzender, Regional- und Stadtrat