Windrad: Strom für 1200 Haushalte
Remseck/btv: Eine interessierte Gruppe von 15 Personen hörte gespannt dem Vortag von Hanne Hallmann, Engagierte der ersten Stunde der Energiegenossenschaft Ingersheim und Umgebung zu. Ebenfalls mit dabei waren Bürgermeister Volker Godel, Architekt Mathias Orth und der FDP Bundestagskandidat Christian Mayer.
Das 3,6 Mio. Euro teure Projekt wurde zu nahezu 80% mit Eigenkapital finanziert. Hanne Hallmann zeigte die bürokratischen Hemmnisse auf, aber auch den teilweise erbitterten Widerstand aus Teilen der Bevölkerung. Letztlich konnte das Windrad, das bei geplanter Auslastung ca. 1200 Haushalte mit Strom versorgen kann, im Frühjahr 2012 ans Netz gehen.
FDP Remseck informiert sich vor Ort in Ingersheim
Erstaunen erzeugte bei 5,5m/sec Wind auf 138m Nabenhöhe und 11 Umdrehungen in der Minute zum Besuchszeitpunkt bei den Besuchern, dass von den Rotorumdrehungen im Grunde nichts zu hören war. Dies hängt damit zusammen, dass das Projekt mit einem getriebelosen Windrad realisiert wurde. Die Anlage stehe zu 98-99% bereit. Ein Blick ins Innere der „Strommühle“ zeigte den spartanischen Aufbau mit dem Notwendigsten.
Kai Buschmann, Initiator der Besichtung, dankte Bürgermeister, Architekt und Vorstandsfrau für die fachkundigen und spannenden Informationen. „Dieses Windrad ist ein charmantes Modell für Bereiche mit grenzwertigen Wind-Höffigkeiten, so etwas funktioniert mit einer Bürgergenossenschaft.“ Und Bürgermeister Volker Godel fügte hinzu: „Energiewende bedeutet Veränderungen: dafür gilt es Leute zu gewinnen“.
Die Remsecker Liberalen fuhren mit dem Bewusstsein und der Sicherheit nach Hause, dass so etwas auch in Remseck zu stemmen wäre. Denn alleine die Offshore Stromerzeugung bringt den Strom noch nicht nach Baden-Württemberg. „Global denken – lokal handeln“ – diese Devise kann sich die FDP Remseck vorstellen. „Davor gilt es jedoch, noch viele Bretter im Rat zu bohren“, so FDP Stadtrat Gustav Bohnert mit Blick auf die mehrheitlich ablehnende bisherige Haltung im Gemeinderat.