Dieses Lied von Karat bzw. Peter Maffay drückt langes Leiden, aber auch Hoffnung und Zuversicht aus. Es passt sehr gut zu unserer buchstäblichen Remsecker Brückendiskussion. Seit über vier Jahrzehnten wird nun um eine weitere Neckarquerung in Remseck gerungen, die die Stadt vom regionalen Verkehr entlasten soll. Nachdem 2011 alle Planungen für die so genannte Andriof-Brücke zwischen Aldingen und Mühlhausen, die Remseck langfristig entlastet hätte, von der Landesregierung eingestellt wurden, hat im Juli der Landesverkehrsminister nun Perspektiven für eine neue Brücke in Remseck eröffnet. Die von den Verkehrsplanern im Regierungspräsidium vorgeschlagene Variante entspricht im Wesentlichen der so genannten Westrandbrücke, die auch die städtebauliche Entwicklungsplanung in Remseck wenige hundert Meter von der jetzigen Neckarquerung vorsieht. Remsecks Planungen sahen aber vor, dass die Westrandbrücke als eine lokale Ergänzungsbrücke zur regionalen Verkehrsachse mit Brücke bei Mühlhausen fungiert. Die Planungen des Landes machen nun die Ergänzungsbrücke zur Hauptneckarquerung auch für den regionalen Verkehr, zementieren ihn in der Mitte Remsecks und belasten Neckarrems (Remstalstraße, Fellbacher Straße) dauerhaft. Daher hat die FDP sich in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit CDU und Freien Wählern am 26.7. auch kritisch zu diesen Plänen geäußert. Insbesondere haben wir kritisiert, dass die Landesregierung selbst nicht erwartet, dass diese neue Brückenplanung eine wesentliche Verbesserung der Remsecker Stauproblematik bewirken wird.
Für die Remsecker FDP heißt dies aber nicht, dass wir diese Brückenplanung rundweg ablehnen. Wir sind Realisten und nehmen zur Kenntnis, dass die derzeitige Landesregierung sich auf die Seite Fellbachs und Kornwestheims geschlagen hat und gegen die Interessen von Remseck, Waiblingen und Ludwigsburg agiert. Wir sehen aber auch, dass diese Brücke Neckargröningen vom Verkehr entlasten und die Umsetzung einer Neuen Mitte möglich machen würde. Für uns sind bei der neuen Brückenplanung folgende Punkte wichtig:
- Die Option für eine regionale Entlastungsbrücke zwischen Aldingen und Mühlhausen muss erhalten bleiben, damit eine zukünftige Landesregierung unter anderen politischen Vorzeichen dies wieder aufgreifen kann, denn die Entlastung von Neckarrems muss weiter angestrebt werden.
- Die neue Brücke wird an das bestehende Straßennetz angeschlossen und darf nicht das gesamte Neckargröninger Feld zerschlagen wie die ursprüngliche so genannte Billinger-Brücke.
- Die Finanzierung dieser Brücke ist Landessache, da hier Landesstraßen über den Neckar führen und die Landesregierung diese Brücke ja gerade nicht als lokale Entlastungsbrücke versteht.
Außerdem sollte das Gerede von der „zweiten Brücke für Remseck“ aufhören. Die Planungen sehen vor, dass künftig der Verkehr von der jetzigen Neckarbrücke auf die Westrandbrücke verlagert und die alte Brücke nur noch für Fußgänger, ÖPNV etc. genutzt werden soll. Von daher handelt es sich um eine neue erste und keine zweite Brücke für Remseck. Die zweite Brücke steht weiter aus … „Über sieben Brücken musst Du geh’n … fünf dunkle Jahre übersteh’n.“
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Mit liberalen Grüßen – Kai Buschmann –
FDP Stadtverbandsvorsitzender, Regional- und Stadtrat