Remsecks „Neue Mitte“. Zwischen Mythos und Realität.

Westrandplanung Neue Mitte Remseck

Remsecks „Neue Mitte“. Zwischen Mythos und Realität.

Immer wieder auf´s Neue  ist es interessant zu hören, was da so alles in Remsecks Wohnzimmern erzählt, gedacht, erdacht und bewusst gestreut und was tatsächlich der Wahrheit entsprechend gewusst wird. So entstehen Mythen.  Durch gefährliches Halbwissen. Da wird von der „Neuen Mitte“ als Apokalypse für Remseck gesprochen. Ein künstlich erzeugtes Monster, welches kein Remsecker Bewohner wollen würde und welches nur von Gemeinderat und Verwaltung erzeugt worden sei, um sich selbst Denkmäler zu setzen. Obendrein sei es unnötig und verschlinge auch noch unnützerweise Millionen von Euros, die jeder der Kritiker natürlich besser und sinnvoller einsetzen würde. Selbstverständlich ganz einfach mit einem Federstrich. Da gibt es Vorwürfe von für Prestigeobjekten höchsten Pro-Kopf-Verschuldungen, welche in größter Dekadenz vom Gemeinderat akzeptiert und gewollt würde, bis hin zu bewusst gewollter Schwächung der einzelnen Ortsteile Remsecks.

Realität ist jedoch, dass sich auch Remseck nicht auf Dauer der Thematik der Demografie verschließen kann. Remseck kann auch nicht mit sehendem Auge beim Wegsterben von Infrastruktur in Remsecks Ortsteilen zusehen und gleichzeitig nicht versuchen eine Alternative für die gesamte Stadt zu erstellen. Realität ist auch, dass es Kosten(punkte) innerhalb der Stadt Remseck gibt, die innerhalb der Stadtgrenzen fünf oder sechsmal, welche jedoch in vielen vergleichbar großen Städten nur einmalig vorhanden sind und  die man auf einen Standort bündeln könnte. Noch sicherere Realität ist die Tatsache, dass z.B. die Verwaltungsgebäude in Remseck in so schlechtem Zustand und damit teuer renovierungsbedürftig oder mit hohen Mietkosten verbunden sind, dass es auch kaufmännisch auf lange Sicht Sinn macht, ein entsprechendes neues, energetisches und Synergien bündelndes  Rathausareal in einer „Neuen Mitte“ zu platzieren. Das ist auch der Grund, warum die FDP-Fraktion Remseck für ein solches Rathausareal gestimmt hat und grundsätzlich nicht gegen eine „Neue Mitte“ steht. Auch wenn es bereits heute in den Augen von uns und vieler Bewohner Remsecks „Altsünden“ mit z.B. Gebäuden außerhalb dieses Standorts gibt.  Und:  Natürlich gibt es da noch einige Punkte zu klären. Allen voran die Problematik des Straßenverkehrs, welcher nicht nur künftig das Gebiet der Remsecker „Neue Mitte“  belastet, sondern heute schon ein großes Problem ist. Der Verkehr muss definitiv aus der Remsecker Mitte hinaus. Dafür setzen wir uns auch künftig ein. Realität ist zudem die Tatsache, dass die „Neue Mitte“ als Ergänzung zu funktionierenden Ortskernen bzw. deren Infrastruktur, wie z.B. in Aldingen oder Pattonville,  entstehen soll und nicht als Konkurrenz dazu. Für die Ortsteile, bei denen die Infrastruktur inzwischen bereits mindestens geschwächt, wenn nicht kurz vor dem Erliegen ist (z.B. Neckargröningen, Neckarrems, Hochdorf, teilweise auch Hochberg), soll die „Neue Mitte“ sinnvoll eine Alternative mit allen notwendigen und realisierbaren Einrichtungen sein! Remseck muss in die Zukunft blicken. Auch für folgende Generationen.

Realität und klar ist, dass sich dadurch auch in Zukunft Fragestellungen ergeben werden, welche auch zugelassen werden müssen und sinnvoll sind. Welche Einrichtungen braucht Remseck in jedem Ortsteil, welche kann man zentralisieren? Welche Punkte sind existenziell, welche sinnvoll, welche liebgewonnener, aber nicht in jedem Ortsteil benötigter „Luxus“?  Wenn wir alle gewissenhaft diese Fragen mit Blick auf die Gesamtstadt mit allen Ortsteilen, auf unsere Kinder und Jugendlichen, aber auch Senioren und das „Mittelalter“, die Familien, das Gewerbe, die Vereine, die Institutionen usw. abarbeiten und beantworten, dann werden wir eine sinnvolle und zukunftsfähige „Neue Mitte“ mit Nutzen für alle Remsecker Bewohner erreichen. Keiner kann ernsthaft wollen, dass Ortsteile geschwächt werden, womöglich „aussterben“ und wir unseren Nachfahren keine Alternative versucht haben zu erstellen.

Gez. Armando Javier Mora Estrada