Rathaus und Personal
Gestern fragte die Ludwigsburger Kreiszeitung (LKZ) beim FDP Fraktionsvorsitzenden Gustav Bohnert per Email nach, wie er das Thema „Kündigungen“ im Rathaus sehe. Konkret wurde u.a. gefragt: „Zufall oder Unzufriedenheit?
Leider reichte die Reaktionszeit (knapp 3 Stunden) nicht aus, (man sitzt ja nicht den ganzen Tag am PC) – so dass heute in der LKZ zu lesen ist, dass u.a. der FDP Fraktionsvorsitzende nicht zu erreichen war.
Nachstehend Auszüge der Antwort an die LKZ:
„Kündigungen bzw. Arbeitsplatzwechsel gehören zur Arbeitswelt. Auch schon bevor der neue Oberbürgermeister gewählt wurde. Kündigungen orientieren sich an persönlichen Wertevorstellungen, Zielvorstellungen, Wunschjobs und sicher auch an Führungspersonal und Führungskultur.
Ich erinnere mich, als 1998 der damalige Bürgermeister Schlumberger gewählt wurde und er einige Wochen und Monate im Amt war, gab es einen größeren Wechsel. (…)
(Anmerkung 27.04.2016: als der damalige Hauptamtsleiter Barth gewählt wurde, waren in der Folge die Personalveränderungen ebenfalls groß)
Es ist kein großes Geheimnis, dass sich die Mehrheit des Rathauspersonals 2014 einen anderen Wahlsieger gewünscht hätte.
Herr Weber galt als Beamtentyp, Herr Schönberger als Machertyp. Und Machertypen haftet der Ruf an, zu fordern, schnell zu fordern, spontan zu sein. Das kann bei einer 16 – Jahre eingefahrenen Belegschaft schon mal für Unruhe sorgen. Und da ist auch sicher mancher oder manche dabei, denen die Ansprache oder das Tempo nicht gefällt. Wobei Tempo nicht unbedingt sichtbare Entscheidungsfreude oder sichtbare Ergebnisse bedeuten muss. Dann muss man sich entscheiden, zu gehen oder zu bleiben unter den bekannte Bedingungen.
Zu jeder (…) Arbeitsplatzveränderungen gibt es eine Geschichte. Zu den neueren Personalveränderungen sicher auch die künftige neue Dezernatsstruktur mit 3 Dezernaten. Wobei nicht geklärt ist, was die GPA an neuer Verwaltungsorganisation unterhalb der Dezernatsebene vorschlägt. Insofern wäre ein Abwarten durchaus sinnvoll, wenn man mit einem Wechselgedanken spielt, außer, der Wechsel hat handfeste Gründe.
(…)
Herr Hinterberger hat nie einen Hehl daraus gemacht, von Anfang an, dass er, wenn die Chance besteht, sich heimatnah orientieren wird. Diese Chance hat er nun bekommen und genutzt.
(…)
Frau Conzen steigt gehaltlich (…) nach oben, das kann Remseck nicht bieten. Ich freu mich für Sie und bedauere sehr, dass sie wechselt, aber verständlich.
(…) … in jedem Ende liegt auch die Chance des Neuanfangs.
Auf Ihre abschließende Frage zurückzukommen: ‚Zufall oder Unzufriedenheit‘ ?
Ich denke, es ist eine Kombination von beiden, denn dass Arbeitnehmer unzufrieden sind mit der täglich zu erfüllenden Arbeit, ist genau so denkbar wie auch unzufrieden mit dem geforderten Arbeitstempo. Und es kann sein, dass die Chemie zwischen den Arbeitnehmern und dem Führungspersonal nicht stimmt. Das alles zusammen und ggf. noch weitere persönliche (privat bedingte) Faktoren führen dann zum Wechsel von Arbeitsplätzen.
Als Stadtrat nehme ich das zur Kenntnis und helfe in dem mir zustehenden Rahmen mit, wenn ich überhaupt gefragt und eingebunden werde durch die festgelegten Strukturen, eine frei gewordenen Stelle wieder zu besetzen oder im Rahmen der Organisationstruktur die beste Lösung für eine arbeitsfähige Einheit zu finden. “