Was sich verheißungsvoll anhört, ist im Grunde nichts anderes als ein „Lärm- und Schadstoff-Luftverteilungsplan“ für Remseck. Eigentlich schon ab 01.01.2016 erwartet, lieferte das Regierungspräsidium nun in der Sommerpause den Entwurf, der auch auf der Stadthomepage unter www.remseck.de in stenographischer Kurzform oder auf über 200 Seiten angesehen und nachgelesen werden kann. Ziel ist es, die Stickstoffoxidwerte unter 40 Mikrogramm /m³ zu bringen.
Es gibt einen klaren Gewinner des Vorschlags des RP, das ist Hochberg. Dort soll der Schwerlastverkehr > 7,5 to ab 01.01.2017 unbefristet aus der Hauptstr. (bis Alexandrinenplatz) verbannt werden. 250 LKW kommen raus aus der Hauptstr. – ein Segen für die Anwohner und gut für eine bessere Luft und mehr Verkehrssicherheit.
Neckarrems kann sich das mit einem weinenden und einem lachenden Auge ansehen: Wird die Remstalstr. gesperrt für den Schwerlastverkehr > 7,5 to, dann verteilen sich ca. 800 LKW anders. Mehr als die Hälfte fährt am Schlossberg vorbei über die Oeffinger Str. etwas weniger als die Hälfte fährt über die Umfahrung Neckarrems auf den Hohenacker Kreisel. Vorteil für die Remstalstr. Dort fahren lt. Prognose über 800 LKW > 7,5 to am Tag weniger. Dass das Ganze nur für 1 Jahr gelten soll ist ein Witz, aber das RP sagt, die rationalen Zahlen sprächen dafür. Warten wir ab.
Auch betroffen als Remsecker Stadtteil von den LKW Durchfahrtsverboten ist Hochdorf. Am Rande Remsecks liegend werden dort insgesamt nahezu 100 LKW > 7,5 to am Tag mehr hochgerechnet. Bei einer Breite der LKWs bis 2,55 m ohne Spiegel kann man sich das in der Bittenfelder Str. schon richtig gut vorstellen. Wieso das RP in Kenntnis des dörflichen Charakters mit Blick auf die Verkehrssicherheit und Sicherheit der Bevölkerung dies risikobehaftet in Kauf nehmen will, das muss noch geklärt werden. In Hochdorf will keiner zum Sündenbock verfehlter Verkehrspolitik des Landes und des Bundes gemacht werden.
Fazit: Das jahrelange gemeinsame Bemühen des Gemeinderates, die Immissionen abzusenken und den Durchgangsverkehr aus Remseck heraus zu bekommen, führt als Lösungsansatz paradoxerweise dazu, dass der Verkehr auf der Remsecker Markung verteilt wird, solange, bis die Schadstoffwerte unter die Grenzwerte fallen. Ein Schildbürgerstreich. Und was macht die Remsecker Verwaltung? Bisher scheinbar nichts. Bereits im März 2016 nach der öffentlichen Präsentation der Ideen des RP hat die FDP Fraktion die Verwaltung aufgefordert, sich mit dem RP in Verbindung zu setzen, um einzuwirken. Die Verwaltung beschied die Aufforderung der FDP Fraktion abschlägig, wollte warten, bis der Entwurf vorliegt. Jetzt liegt er vor. Nun denn, wir sind gespannt, wie die Verwaltung allen Remseckern gerecht werden will in dieser Angelegenheit.
Dass Remseck ab 01.01.2017 endlich in die Umweltzone aufgenommen werden soll begrüßen wir. Letztlich war die FDP Fraktion fraktionsübergreifend anstoßend 2012 und 2014 initiativ.
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Mit liberalen Grüßen – Gustav Bohnert – FDP Fraktionsvorsitzender