Stadtbahn vs. BRT: Weg vom Schwarz-Weiß-Denken
Die Diskussionen zwischen der Stadt Ludwigsburg, dem Landkreis und den betroffenen Kommunen um eine Stadtbahntangentiale im Landkreis oder ein modernes Schnellbussystem (BRT-Busse – Bus Rapid Transit) hat inzwischen Zeitungsausgaben gefüllt. In der letzten Gemeinderatssitzung haben Vertreter von Stadt und Landkreis nochmals ihre Positionen dargestellt. Für die FDP ergibt sich hierzu folgende Position:
- Eine Hochflurstadtbahn im SSB-Netz ist in Ludwigsburg nicht durchsetzbar und endgültig tot. Der neue Scheinkonsens „Doppelstrategie Niederflurstadtbahn und BRT-Bussystem“ ist für uns nicht überzeugend: Ludwigsburg favorisiert ganz klar die BRT-Busse. Wir bezweifeln, ob jemals nach Einrichtung von BRT-Bussen eine Stadtbahn kommt.
- Die Argumentation Ludwigsburgs, dass das BRT-Bussystem schnell umsetzbar sei, bezweifeln wir ebenfalls. Ein Schnellbus ist er nur, wenn er am Stau vorbeifahren kann. Kilometerlange separate Busspuren zwischen Ludwigsburg und Remseck gehen aber nicht ohne Grunderwerb in zeitraubenden Verhandlungen mit einer hohe Zahl von Grundstückseigentümern. Bis dahin fährt der BRT im Stau auf der normalen Straße, benötigt aber eigentlich aufgrund Gewicht und Radstand eine Asphaltdeck- und Tragschicht wie auf einer Autobahn. Schwere Straßenschäden werden schnell die Folge sein.
- Remseck ist der „schwächste Player“ im Stadtbahn/BRT-Poker und wird den Scheinkonsens mittragen müssen, um im Spiel zu bleiben. Remsecks Interesse muss es sein, die Verlängerung der U14 nach Pattonville (ab Dez 2017 fährt die U12 nach Neckargröningen und die U14 endet in Mühlhausen) trotzdem möglichst lange als Separatanliegen im Gespräch zu halten.
- Bei den diskutierten Hochflurvarianten von Ludwigsburg nach Remseck ging man von einer Remsecker Beteiligung an der Investition von 2 Mio. € aus. Bei der bisher geringen Planungstiefe ist nach allen Erfahrungen aber mit einer Vervielfachung der Kosten bis zur konkreten Realisierung zu rechnen. Die Stadtbahnverlängerung der U14 nach Neckargröningen hat Remseck ca. 10 Mio. € gekostet! Die gesamte Diskussion wird für die FDP Fraktion aus Remsecker Sicht zu wenig unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten geführt: Die Infrastrukturverzahnung mit Ludwigsburg muss finanzierbar bleiben und auch allen Stadtteilen Nutzen bringen.
- Zweifellos sind die BRT-Busse flexibler als eine Stadtbahn und man kann sich langsam an sie herantasten. Auch berücksichtigen die Linienführungen die künftige Neue Mitte Remsecks und die Stadtteile besser als eine Stadtbahn. Von daher ist es falsch, in ein Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen und diese Lösung zu verteufeln. Umgekehrt ist die Glorifizierung der BRT-Busse durch die Ludwigsburger auch übertrieben.
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Mit liberalen Grüßen für die Freien Demokraten Remseck
Kai Buschmann, FDP Vorsitzender + Stadt- und Regionalrat