FDP Räte lernen auf einem Milchbauernhof
Jetzt in den Sommerferien haben die beiden Remsecker FDP Stadträte Kai Buschmann und Gustav Bohnert den Neckarremser Milchbauernhof Blumhardt besucht, um dort an der „Nachmittags-/Frühabend-Session“ im Kuhstall teilzunehmen. Nach einer ausführlichen Einweisung durch Bäuerin Kerstin Blumhardt, die auch pädagogische Lerneinheiten für Schulklassen und andere interessierte Besuchergruppen über die landesweite Dachorganisation „Lernort Bauernhof“ anbietet, ging es zunächst in den Kälberstall. Dort wurden die neugeborenen Kälber gefüttert. Die jungen Kälbchen waren manchmal ungestüm und wussten noch nicht, wie am „Zitzeneimer“ die Milch zu bekommen ist. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Einzelbetreuung werden in der Regel Anfangsschwierigkeiten aber gut gemeistert.
Foto: Nach getaner Arbeit mit Melkzeug und Zitzendesinfektionsmittel v.l. Gustav Bohnert, Kerstin Blumhardt, Kai Buschmann
Die Kühe, die aus der Ferne nett, aus der direkten Nähe im „Du auf Du – Kontakt“ durchaus Respekt einflößend sind, wurden zunächst in eine Stallhälfte getrieben, damit die andere Stallhälfte gesäubert werden konnte. Ein für den Laien als „Schmusen“ empfundenes Kopf-auf-die-Schulter-legen könnte bei derartiger Fehlinterpretation für den Menschen gefährlich werden. Triebgesteuert könnte das Rind folglich zum Besprung ansetzen…!
Die Kuhliegeflächen, die erhöht liegen und mit Gummimatten belegt sind, wurden gereinigt, abgekalkt (desinfiziert) und mit sehr fein gemahlenem Stroh eingestreut. Der Spaltenboden wurde abgeschoben, damit der Mist in die Kanäle darunter fällt. Insofern lohnte sich der Tipp, Gummistiefel zu tragen.
Dann ging es in den Melkstand. Dort lernten die FDP Räte, wie die Kuheuter vorgereinigt, probegemolken, gemolken, nachkontrolliert und desinfiziert werden. Auch das Melkgeschirr wird nach jeder Kuh desinfiziert.
Nicht alle Kühe lieben das Melkgeschirr, bei mancher Kuh, meist noch junge Kühe mit wenig Melkerfahrung oder wenn das Euter nicht ganz formschön ausgebildet ist, mussten die „Melkazubis“ mehrere Anläufe unternehmen, bis das Melkgeschirr saß.
Der Melkvorgang dauerte insgesamt ca. 2 Stunden, dann waren knapp 100 Kühe gemolken. Kerstin Blumhardt lobte am Ende ihre beiden „Praktikanten“, dass sie sich gut geschlagen hätten und durchaus einen guten Zugang zu den Tieren gefunden haben.
Nachdem alle Tiere den Weg durch den Melkstand in die bereits gereinigte Stallseite gefunden haben, erfolgt auch die Reinigung der zweiten Stallhälfte nach gleichem Schema.
Für Kai Buschmann und Gustav Bohnert brachte der Nachmittag/frühe Abend ein wichtige Erkenntnis: Einen familiären landwirtschaftlichen Betrieb mit Tieren zu führen, bedarf einer inneren Einstellung, ja einer Berufung. Tagein, tagaus für die Tiere da zu sein, das nötigt Respekt vor unseren Landwirten ab. Und mit einem guten Duft in der Kleidung ging es dann nach Hause und ab unter die Dusche.