Anlässlich der Haushaltsdebatte 2020 hatte die FDP Fraktion beantragt, die Verwaltung zu beauftragen, Kontakt mit den Städten Ludwigsburg, Kornwestheim und Waiblingen aufzunehmen, mit dem Ziel, die Chancen und Möglichkeiten eines gemeinsamen 2er, 3er – oder 4er Städteverbund-Zonen-Ticket auszuloten. Sollte unter den Gesprächspartnern eine Chance auf Umsetzung bestehen, sei Kontakt mit dem VVS aufzunehmen, um die Fahrgastpotenziale sowie die dafür notwendigen Fahrpreisunterstützungen hochzurechnen, um eine Entscheidungsbasis zu haben,
mit dem Ziel, das Städteverbundticket im Modellversuch einzuführen.
Hintergrund:
Seit 01.01.2020 ist das Stadtticket Remseck (nach mehreren FDP Anträgen zum Thema) im Probelauf. Nachdem sich bereits im Jahr 2019 abzeichnete, dass auch Kornwestheim das gleiche „Stadtticketsystem“ wie Remseck ab 01.01.2020 bekommt und Ludwigsburg dieses seit 01.08.2018 hat, nämlich das 3 Euro- und 6 Euro-Einzel- und Gruppentagesticket, wäre es aus FDP Sicht aus synergetischen Gründen und derer der Akzeptanzverbesserung sinnvoll, sofort zu prüfen, wie die Chancen auf einen gemeinsames Städteverbund-Zonen-Ticket stehen, da aktuell in jeder Stadt das Ticket nur auf das jeweilige Stadtgebiet begrenzt ist.
Neben verbesserten Verbindungstaktzeiten, der Verlässlichkeit des Fahrplans sowie der Qualität und Sicherheit der Fahrzeuge ist vor allem der Fahrpreis ein wichtiger Grund für die Akzeptanz und Attraktivitätssteigerung des Busverkehrs. Die Fahrpreisverbilligung durch die Tarifzonenreform zum 01.04.2019 nutzt nämlich den Remseckern innerhalb der Zone 2 nichts, wenn man in eine dieser Städte wie Ludwigsburg, Kornwestheim, Remseck, Waiblingen will. Das sind geografisch in der VVS-Zone 2 jedoch die benachbarten Städte mit der meisten Verbindungsfrequenz (vielleicht Marbach noch eingeschlossen). Dies führt zu skurrilen Vorgängen, nämlich dass Personen z.B. mit dem Auto aus Remseck nach Poppenweiler fahren, um dann mit dem Ludwigsburger Stadtticket im Ludwigsburger Stadtgebiet unterwegs zu sein und dabei – je nach Buslinie – von Poppenweiler zunächst über Hochdorf und Hochberg nach Ludwigsburg (433er) fahren!
Die Verwaltung antwortete, dass sie dies bereits vor der Einführung des Stadttickets in die Gespräche mit dem VVS eingebracht hätte. Allerdings wollten beteiligte Kommunen und VVS erst die Erfahrungen und finanziellen Auswirkungen des jeweiligen Stadttickets abwarten. Begründet wurde es auch damit, dass die markungsübergreifende Vergünstigung von Tickets andere finanzielle Dimensionen notwendig machen würden. Indirekt sprach sich die Remsecker Verwaltung dafür aus, sich mit dem Thema frühestens ab 2022 wieder zu beschäftigen.
Trotzdem hat die FDP Fraktion auf einer Abstimmung bestanden des Antrags bestanden. Bei 10 Ja-Stimmen wurde der Antrag zwar abgelehnt, aber wir werden weiter am Thema dran bleiben. Der ÖPNV muss städteübergreifend in der Verbundstufe 2 billiger werden, damit mehr Menschen bereit sind, umzusteigen. Umwelt kann nicht nur sektoral, sondern muss als Ganzes gesehen werden.
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Mit freidemokratischen Grüßen
Gustav Bohnert für FDP-Fraktion + FDP Stadtverband