2019 hat sich die Stadt Remseck um Fördermittel für die Entwicklung eines Digitalisierungsfahrplans beworben. Offiziell hieß das: „Wettbewerb Gemeinden, Städte und Landkreise 4.0 – Future Communities 2019“. Remseck war bei den „Gewinnern“ und erhielt die Zusage über rd. 30.000 Euro. Das Projekt wurde zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation umgesetzt und über knapp 1,5 Jahre ein Fahrplan erarbeitet. Bei der Präsentation im Mai 2021 im Gemeinderat wurde auch ein Imagefilm gezeigt. Scheinbar ist das inzwischen marketingtechnisch ein „Muss“! Wichtig: Es geht um die Digitalisierungstransformation im Rathaus, sprich in der Verwaltung. Es wurden 4 herausfordernde Handlungsfelder definiert (siehe Schautafel). Auch klar, das Grobraster dieses Fahrplans ist eine Blaupause, die stadtspezifisch angepasst und ergänzt wurde.
Grafik: Vorlage VA vom 18.05.2021 / Stadt Remseck Seite 35 / bearbeitet FDP Remseck
Die FDP Fraktion freut sich, dass insgesamt damit sowohl verwaltungsintern als auch extern als Dienstleister für die Einwohner eine ‚moderne Verwaltung’ als Ziel angestrebt wird. Zumal lt. Vortrag Verwaltung Digitalisierung „Optimierung von Arbeits- und Orgaabläufen“ bedeutet. Beispielsweise soll eine Umsetzungsmaßnahe im Handlungsfeld „Intelligente und vernetzte Verwaltung“ das „E-Payment“ sein – Ziel: Verwaltungsleistungen online durchführen und anschließend zu bezahlen.
Die FDP Fraktion äußerte sich in der anschließenden Diskussionsrunde u.a. auch dahingehend, dass beim Start des Projekts und dem heutigen Wissen um die Auswirkungen der Pandemie als 5. Handlungsfeld die Folgen des „Homeofficing“ und dessen Auswirkung auf die Zahl der „Mitarbeitenden“ und für die „Raumschaft Rathaus“ sicher spannend gewesen wäre, ebenfalls zu untersuchen. Sprich, werden künftig durch die Digitalisierungseffekte die Mitarbeiter mehr Arbeitsanfälle erledigen können (durch die Optimierung von Arbeitsabläufen und der Auflösung von Platz und Ort und Zeit z.B. durch Homeoffice) oder neue Arbeitsfelder hinzukommen. Habe man dann Mitarbeiter zusätzlich frei für weitere Aufgaben oder kann man gar Personal einsparen?
Oder benötigt es für die anstehenden Arbeiten ggf. durch Homeoffice weniger Rathausflächen (Büros) und wenn ja, was bedeutet dies z.B. für das Flächenmanagement im Rathaus?
Die LKZ fasste diesen FDP Wortbeitrag folgendermaßen zusammen: „… sinnierte darüber, ob es künftig wohl zu viele Mitarbeiter in der Verwaltung geben und das Rathaus zu groß sein könnte“.
Der Oberbürgermeister reagierte in der Sitzung spontan und wie fast nicht anders als Verwaltungsreaktion zu erwarten: „Stellenabbau ist kein Thema“. Nach dieser ersten Reaktion wurde nachgeschoben, dass seit Corona die Mitarbeiter verstärkt beansprucht seien, z.B. dass es – weil Leute nun mehr Zeit hätten – viel mehr Nachbarschaftseinsprüche gebe. Originalton OB: „Wir können nicht Heerscharen abschaffen“ und wenig später dann „Es wird nicht massenhafter Personalabbau möglich sein“. Nun, das hat auch niemand gefordert. Aber Fragen stellen nach den Auswirkungen von Corona und dem Digitalisierungsprojekt ist sicher erlaubt und ist auch Aufgabe des Rates, in diesem Fall der FDP Fraktion. Wir werden an diesem Thema dran bleiben.
Wir erinnern: Bei der Planung des Rathauses hatte die FDP Fraktion die Vorgaben für Verwaltungsbauten des Landes aufgerufen, die geringere Bürogrößen vorsehen. Zudem haben wir damals in die Diskussion eingebracht, dort wo möglich (weil es ja auch Teilzeitstellen im Rathaus gibt), das Prinzip des Bürorollschranks bei Arbeitsplatzteilung zu prüfen. Beides wurde verworfen. Mit ausgewerteten Homeofficeerfahrungen sowie der beabsichtigten Digitalisierungsoffensive bleibt das Personal- sowie Flächenmanagement für die FDP Fraktion ein Thema. Zumindest, solange von Seiten der Verwaltung eine Erfahrungsauswertung nicht vorliegt. Das hätten wir uns zusätzlich zu den 4 Handlungsfeldern, die wir alle für wichtig halten, gewünscht. Dann sehen wir weiter.
Allen Remseckerinnen und Remseckern wünschen wir: Bleiben Sie gesund!
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Mit freidemokratischen Grüßen
Gustav Bohnert
für FDP Stadtverband und FDP Fraktion Remseck