FDP Stadtrat Gustav Bohnert bilanziert jedes Jahr seiner Arbeit: Nachstehend der Jahresbericht 2021 unter dem Titel: „Gläserner Rat 2021“:
Gläserner Rat Gustav Bohnert 2021:
Traditionell bilanziere ich ein vorangegangenes Jahr in meiner Arbeit als Stadtrat. Im Jahre 2021 ergaben sich 40 Termine für Ratsarbeit (offizielle Termine) und 46 Termine für Bürgerarbeit. Zusammen also 86 Termine. Einige Termine für Arbeitsgruppen wurden vom Rathaus gecancelt mit Blick auf Corona. Und: weil ich dazu stehe: 2 Termine habe ich schlicht „verpennt“, sprich, ich war zuhause, die Termine aber nicht mehr im Blick, zumal ich nicht zur SmartPhoneGeneration gehöre.
Die Fraktionssitzungen fanden, bis auf zwei Treffen im Haus der Bürger, alle virtuell statt. Auch die öffentlichen Fraktionssitzungen / Einwohnertreffs fanden nur 2 x in einer Gaststätte statt, ansonsten ebenso virtuell. Die virtuellen öffentlichen Fraktionssitzungen / Einwohnertreffs waren teilweise sehr gut besucht. Auf diese Weise kamen so über 20 Termine zusammen. Vor Ort Termine mit Bürgern, Initiativgruppen oder Veranstaltungsbesuche waren pandemiegeschuldet sehr eingeschränkt und auf das Notwendigste im erlaubten Rahmen reduziert. Diese für mich sehr wichtigen Treffen mit der Einwohnerschaft, ergänzen die kommunalpolitische Arbeit sehr sinnvoll und bringen immer wieder wichtige Impulse. Dort, wo persönliche Treffen nicht möglich waren, haben Videokonferenzen, Telefonate oder Emailverkehr die Kommunikation ergänzt.
Die Zeitdauer der Termine lag von unter einer Stunde bis deutlich über 4 Stunden.
(Parteipolitische FDP Termine sind bei den 86 Terminen nicht aufgeführt.)
Der Zeitaufwand für die Rüstzeiten (vor allem Anfahrtszeit) hat sich durch die vielen Treffen im Netz weiter reduziert. Andererseits hat die Zeit vor dem PC zugenommen. Aus dem Mandat sind so im Schnitt ca. 60 Stunden monatlicher Zeitaufwand entstanden. Dies umfasste Zeiten für Sitzungsvorbereitung, Haushaltsvorbereitung, Fach- und Bürgergespräche, Korrespondenzen mit Behörden, Recherchen bei Ämtern sowie im Internet zu speziellen Themen und die Arbeit in den Gremien. Über 100 Einwohnerthemen-/ Einwohneranfragen und Einwohnereingaben konnten bearbeitet und an die Verwaltung weitergegeben oder in den Sitzungen eingebracht werden. Von mir ist bekannt, dass ich am liebsten nach dem alten Sprichwort: „Wer schreibt, der bleibt“ verfahre, wenn es um Kontakt mit der Verwaltung handelt. Mündliche Beantwortungen von Anfragen durch die Verwaltung sind nicht so mein Ding. Ich habe es lieber schwarz auf weiß. So kann man später bestimmte Dinge einfach besser „nachverfolgen“. Sehr aktiv unterhalte ich informelle Verbindungen zu Gruppen (Initiativen/Vereine) und Einwohnern der Stadt. So sind „seismographisch-politische“ Schwingungen besser erkennbar. Das von mir herausgegebene „Wort zum Sonntag“, das auch schon mal „Wort zu Ostern“ oder „Wort zum Jahresende“ titeln kann, erreicht einen Adressatenkreis in der Größenordnung 200. Auch hier erhalte ich immer wieder wichtige und gute Impulse für das politische Engagement.
Ausgezahlt in 2021 wurden mir Aufwandsentschädigungen und Pauschalen (4. Quartal 2020 + 1. – 3. Quartal 2021) auf der Basis der Sitzungstermine in Höhe von 3170 Euro. Davon waren 2.450 Euro für das eigene Mandat, 720 Euro für die Funktion als Fraktionsvorsitzender. Das bedeutet, im Zeitraum wurden von den 40 offiziellen Ratsterminen (Gemeinderat, Ausschüsse, Arbeitsgruppen, Klausuren) 3 wegen Doppelterminen nicht entschädigt. (37×50 + 12×50 = 2450).
Alle Aufwendungen, die mir direkt oder indirekt durch das Mandat entstehen, hauptsächlich Fahrt- ,Telekommunikationskosten und Büromaterial, zahle ich aus eigenen finanziellen Mitteln. Nachsitzungen sind 2021 für mich – bis auf eine – komplett entfallen.
3.170 Euro gespendet
Ende des Jahres 2021 habe ich in den Stiftungsstock, das sogenannte „Ewigkeitskapital“, der „Fördergemeinschaft Jugend und Kultur Remseck Stiftung“ 2.350 Euro gespendet, weil die Ausschüttungen dieser Stiftung ausschließlich in Remseck in Kinder-/Jugend – und Kulturprojekte investiert wird. Die Stiftung nennt 2021 einen Kapitalstock von über 50.000 Euro ihr eigen. 100 Euro habe ich gespendet an den neu gegründeten Verein Beth Shalom (Verein für Erinnerungs- und Friedensarbeit in Remseck), um den Erwerb des Kunstwerkes für das Projekt „Torah Nische 3.0“ zu unterstützen. 720 Euro habe ich an die Freien Demokraten Remseck gespendet. Diese parteipolitisch gespendeten 720 Euro entsprechen der Zusatzaufwandsentschädigung, die ich in der Funktion als Fraktionsvorsitzender im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit von der Stadt erhalte. (Der Mitgliedsbeitrag an die Partei, eine Spende im Rahmen des Bundestagswahl an die Partei sowie Beiträge an mehrere Remsecker gemeinnützige Vereinsmitgliedschaften / Fördervereine sind in der vorstehenden Aufzählung nicht enthalten)
Meine Grundeinstellung bleibt gleich: Keine Parteipolitik im Gemeinderat. Ich bin unabhängig, keiner Person verpflichtet, unterliege keinem Fraktionszwang – den es bei der FDP Fraktion Remseck eh nicht gibt. Aber ich habe durch meine Sozialisation eine entsprechende Einstellung zu Themen und Vorgängen, bin in der Lage Wider und Für abzuwägen und mir eine Meinung zu bilden. Deswegen gehe ich grundsätzlich aufgabenkritisch an Dinge heran. Das gefällt nicht jedem. Aber ich will und vor allem, ich muss auch nicht “Everybody’s Darling“ sein. Ich bin „frei“.
Das kommunale Ehrenamt als Rat verstehe ich weiterhin als rein ehrenamtliches Mandat – so übe ich es auch aus. Vor dem Hintergrund von Corona und der großartigen Leistung vieler Ehrenamtlicher in unseren Vereinen und gemeinnützigen Organisationen, sowie den vielen Familienmitgliedern und nachbarschaftlichen Helfern bei der Betreuung von kranken und pflegebedürftigen Personen in den Familien, spreche ich allen meinen großen Respekt aus. Ihnen gebührt gesellschaftliche Anerkennung. Seit nahezu zwei Jahren arbeiten viele am Anschlag und halten im „Corona-Zeitalter“ unser gesellschaftliches Leben mit seinen Daseinsfunktionen am Laufen. Viele arbeiten dabei außer für einen Dank und/oder einen Händedruck für nichts. Dem gegenüber tritt die Aufgabe als Stadtrat in den Hintergrund. Ceterum censeo: Auch rückblickend auf das Jahr 2021 sage ich: „Dies sind die wahren Helden der Gesellschaft.“
Gruß aus Remseck-Hochdorf Gustav Bohnert