Im Herbst letzten Jahres hatte der Gemeinderat beschlossen, einen fünften Standort für die WATOMIS Naturkindergarten zu eröffnen. Da die WATOMIS bereits vier Standorte in Hochdorf, Neckarrems, Aldingen/Pattonville und Neckargröningen haben, wurde Hochberg als neuer Standort ins Auge gefasst, damit das Naturkindergartenangebot nun auch diesen Stadtteil erreicht. Die Verwaltung hat einen Standort beim Hochberger Wald auf einer Streuobstwiese in Verlängerung der Haldenstraße vorgeschlagen. Derartige Standorte liegen im Außenbereich und da ist die Naturschutzbehörde beim Landratsamt und der Regionalverband gefragt. Da im Regionalplan der regionale Grünzug nur am Rande tangiert würde, war der Regionalverband kein Problem. Aber die Naturschutzbehörde im Landratsamt hat frühzeitig ihr Einverständnis versagt (Schriftliche Entscheidung Anfang Mai). Ärgerlich war, dass dies nicht von der Stadtverwaltung bekannt gegeben wurde, sondern die Kreisbehörde dies Anwohnern in der Hohenstaufenstraße Ende Mai bekannt machte, die beim Landratsamt angefragt hatten. Die Anwohner waren nicht begeistert von einem Kindergarten vor ihrer Haustür. Im Wahlkampf vor der Gemeinderatswahl am 9. Juni konnte so leicht das erste Märchen entstehen: „Wohlhabende Rentner verhindern Naturkindergarten“. Fakt ist, dass die Naturschutzbehörde ihre Entscheidung völlig unabhängig von irgendwelchen Lobbygruppen getroffen hat. Betrachtet man das Gebiet, muss man sich auch nicht wundern. Otto-Normal-Spaziergänger auf der Gemarkung ärgert sich öfters über Streuobstwiesen mit abgestorbenen Obstbäumen und denkt sich, hier müsste mal wieder dringend mit der Motorsäge für Ordnung gesorgt und neugepflanzt werden. Die Naturschutzbehörde sieht im Gegensatz dazu das Totholz der Bäume als Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere und hält solche Flächen für ökologisch besonders wertvoll. Der Waldrand steht dazu noch unter besonderem Schutz. Eigentlich kein Wunder, wenn die Behörde hier blockiert.
Bild: FDP Remseck
Nun gibt es Eltern, die ihre Kinder bereits gerne ab September zu den WATOMIS nach Hochberg gebracht hätten. Diese haben im Sommer Stadträte und Verwaltung angeschrieben und dringend für die Umsetzung des Standortes plädiert. Die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat haben – um weitere Verzögerungen zu vermeiden – die Verwaltung aufgefordert, auch andere mögliche Standorte zu prüfen. Hier kommt es nun zum zweiten Märchen: Eltern berichten verschiedenen Fraktionen, dass die Verwaltung ihnen gesagt hätte, der Gemeinderat wolle den Standort in Hochberg nicht. Die Verwaltung bestreitet dies, aber diese Story ist in der Welt: „Die Anwohner haben den Kindergarten verhindert und den Gemeinderat auf ihre Seite gebracht“. Nochmal: Nichts davon ist richtig, richtig ist, dass die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes frühzeitig ihr Veto eingelegt hat.
Wenn die Verwaltung einen Standort im Auge hat und eine Behörde des Landratsamtes Einspruch erhebt, dann sind nicht Anwohner und der Gemeinderat daran schuld, sondern die Verhandlungsführer von Stadt haben offensichtlich nicht alles bedacht und müssen nun nacharbeiten. Die FDP ist an einem fünften WATOMI Standort interessiert. Bei der schwierigen Standortfindung im Außenbereich sind verschiedene Aspekte abzuwägen. Weil die Standortfindung für Naturkindergärten in der Regel schwierig ist, engagiert sich die FDP Regionalfraktion seit Jahren für die Erstellung eines Leitfadens durch den Regionalverband, um Routine in die Genehmigungspraxis für solche innovativen pädagogischen Konzepte zu bekommen, die überall in der Region zu Gründungen führen, aber auch vielerorts solche Konflikte aufwerfen. Leider lehnt eine Mehrheit in der Regionalversammlung dies ab, weil angeblich jeder Fall ein „Einzelfall“ sei.
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Mit freidemokratischen Grüßen
Kai Buschmann
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